UWG Rottal Inn - Ortsgruppe Eggenfelden

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Ortsversammlung im April 2023

Zahlreiche Mitglieder und Freunde der UWG Eggenfelden hatten sich zur Ortsversammlung in der „Stadtwache“ eingefunden. Mit der Sprecherin der Kreistagsfraktion Marion Biermaier aus Simbach a. I. sowie dem Kreisrat und Arnstorfer Bürgermeister Christoph Brunner konnte man zudem zwei prominente auswärtige Gäste begrüßen.

Nach dem altersbedingten Rückzug von Helmuth Lugeder stand zunächst die Neubesetzung des Amts des Ortsvorsitzenden an. Ohne Gegenstimme wurde Wolfgang Grubwinkler gewählt. Mit dem gleichen Ergebnis bestimmten die anwesenden Mitglieder Christoph Lugeder zu seinem Stellvertreter. Wolfgang Grubwinkler würdigte in seiner Ansprache das jahrzehntelange Engagement und die enormen Verdienste von Helmuth Lugeder und überreichte ihm die Urkunde über die Ernennung zum Ehren-Ortsvorsitzenden sowie einen Geschenkkorb.

Eine Halbzeitbilanz zog Dr. Andreas Stegbauer für die Stadtratsfraktion, der außer ihm Helmut Gabriel, Christoph Lugeder, Klaus Kammergruber und neuerdings Lorenz Rabanter angehören. Die Fraktion sei hervorragend aufgestellt. Im Stadtrat müsse man allerdings oft dicke Bretter bohren, beim Bürgermeister vermisse man häufig eine klare Positionierung und ein entschiedenes Angehen von Problemen. Immer wieder sei es daher an der UWG-Fraktion gewesen, wichtige Anstöße zu geben. Ihren kritisch-konstruktiven Kurs werde sie auch künftig beibehalten. Das große Thema noch auf Jahre hinaus werde die Schulsanierung sein, die mittlerweile sehr schleppend verlaufe und massive Auswirkungen auf die ohnehin angespannte finanzielle Situation der Stadt habe. Schon in den letzten Jahren hätten nur unvorhergesehene Sondereffekte jeweils den Haushalt gerettet. Für 2024 sehe es düster aus. Es fehle an einer tragfähigen Strategie, weshalb die UWG-Fraktion zuletzt gegen den Finanzplan gestimmt habe.

In der anschließenden Diskussion kamen auch andere Punkte wie die notwendige Ertüchtigung des Bahnübergangs Kronwitter Straße, der schlechte Zustand der Stadtgarage und das unzureichende Angebot an KiTa-Plätzen zur Sprache. Dabei offenbarte sich bei vielen Anwesenden große Unzufriedenheit mit der aktuell dominierenden Stadtpolitik. Für Auflockerung sorgte dann Helmut Gabriel in seiner Paraderolle als „Hartmut Schmarrnflöter“ mit vielen satirischen Spitzen.

Den offiziellen Teil beschloss Wolfgang Grubwinkler mit einem Ausblick: „Was auf Kleinstädte generell zukommt – Themen auch für Eggenfelden?“ Zu den Herausforderungen zähle die demografische Entwicklung, die in Eggenfelden stark von Zuwanderung geprägt sei. Bei Mietpreisen von mittlerweile 11 €/qm stelle sich verschärft die Frage bezahlbaren Wohnraums. Der Mangel an KiTa-Plätzen sei für junge Familien ein großes Problem. Dringend notwendig sei weiter ein Mobilitätskonzept. Die Anpassung an den Klimawandel erfordere Maßnahmen auch vor Ort, etwa im energetischen Bereich. Der allgemeine Schrumpfungsprozess in den Innenstädten treffe aktuellen Studien zufolge am schlimmsten Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.000 und 20.000. Nagelstudios und Barbershops seien eine sogenannte Mindernutzung und würden Leerstände nur verschleiern. Die Entwicklung werde verstärkt in Richtung Wohnen und Aufenthalt gehen. Wichtig sei eine intensive Bürgerbeteiligung bei der Steuerung dieses Wandels. Im Fokus stehen müsse auch die Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. Das RegioLab in der Alten Brauerei habe man als Teil einer entsprechenden Strategie geplant. Es sei zu hoffen, dass es bald den Betrieb aufnehmen könne und das zugrundeliegende Konzept auch umgesetzt werde.